Valentino Biagio Berndt & Marlon Lanziner
Neuproduktion, 2021/2022
Das Stuttgarter Künstlerkollektivs „MAVA“ bestehend aus Marlon Lanziner (*1989) und Valentino Biagio Berndt (*1988) nutzt Naturprozesse für die Entwicklung künstlerischer Arbeiten. Ihr langfristig angelegtes Projekt Erosionsrinnen erhielt 2018 den Werner Pokorny Preis. Dabei handelt sich um ein hängendes Dachrinnenkonstrukt, das mit einem vorhandenen Regenabwassersystem verbunden ist. In die Dachrinnen wurden einheimische Erden und Pflanzen eingesetzt. Das Wachstum der Pflanzen wird durch das hindurchlaufende Regenwasser angeregt. Gleichzeitig wird abtropfendes Wasser und das Wasser am Ende des Durchlaufs zur Zucht von skulpturenartigen Tropfengebilden und Sedimentablagerungen genutzt. Durch das Experimentieren mit verschiedensten Materialien und dem tropfenden Wasser aus den Erosionsrinnen entstehen mit der Zeit „versteinerte“ skulpturale Gebilde, deren Struktur und Farbgebung mit der Vegetation in den Dachrinnen in Zusammenhang steht.
Abgeleitet von dem Werk Erosionsrinnen sind die beiden Künstler eingeladen, ihre Arbeitsweise auf Naturprozesse wie Vereisen und Schmelzen zu übertragen und diese Phänomene im Kontext ihrer künstlerischen Arbeit zu erforschen. Das Ergebnis für die Ausstellung ist offen.
New production, 2021/2022
Marlon Lanziner (*1989) and Valentino Biagio Berndt (*1988), use natural processes for the development of artistic works. Their long-term project Erosionsrinnen was awarded the Werner Pokorny Prize in 2018. This is a hanging gutter system which is linked to an on-site rainwater-gutter system. Local soil and plants were placed in the gutters. The growth of the plants is stimulated by the rainwater flowing through. At the same time, dripping water and the water emerging at the end of the cycle is used to cultivate sculpture-like drop-structures and to create sediment deposits. Experimentation with highly diverse materials and with the dripping water from the Erosionsrinnen gives rise over time to ‘petrified’ sculptural formations whose structure and colouration are connected with the vegetation in the gutters.
With the work Erosionsrinnen as a point of departure, the two artists have been invited to transfer their working technique onto such natural processes as freezing and thawing, and to investigate these phenomena in the context of their artistic work. The outcome for the exhibition is open.